Weitere Formen der Demenz

Demenz hat viele Gesichter

  • Vaskuläre Demenz – Durchblutungsstörungen schädigen das Gehirn
    Als vaskuläre Demenzen bezeichnet man solche Formen der Demenz, die sich aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn entwickeln. Nach Alzheimer sind vaskuläre Demenzen die zweithäufigste Form der Demenz. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein.

    Die Ursachen

    Eine vaskuläre Demenz kann dann auftreten, wenn Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden können. Die Ursache dafür sind meist Ablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose): Fetteinlagerungen und entzündliche Prozesse engen die Gefäße ein, behindern den Blutfluss und fördern die Bildung von Blutpfropfen, die zum Gefäßverschluss führen können.

    Die Symptome

    Da eine vaskuläre Demenz sämtliche Funktionen des Gehirns betreffen kann, äußert sie sich in unterschiedlichen Symptomen. Das Sprachzentrum kann ebenso betroffen sein wie das Lang- bzw. Kurzzeitgedächtnis oder der Orientierungssinn. Typisch ist ein plötzliches Auftreten der Symptome in Form eines Schlaganfalls. Die Stärke der Symptome ist nicht konstant, sondern schwankt von Tag zu Tag. Anders als die Alzheimer-Demenz schreitet die Erkrankung nicht kontinuierlich fort, sondern entwickelt sich in Sprüngen, die von langen Phasen der Stabilität unterbrochen sein können. Die Betroffenen leiden zudem häufig an Epilepsie oder Depressionen.

  • Die Lewy-Körper-Demenz – gestörte Signale
    Im Alter lagern sich bei manchen Menschen im Gehirn winzige Eiweißverklumpungen ab, die zu schleichenden Ausfallerscheinungen führen können. Neben der Alzheimer-Krankheit ist auch die „Demenz mit Lewy-Körperchen“ von solchen Eiweißablagerungen gekennzeichnet.

    Die Symptome

    Optische Halluzinationen sind ein Leitsymptom dieser Erkrankung. Weiters kommen Parkinsonsymptome wie unwillkürliches Zittern der Hände, steife Bewegungen und unsicherer Gang hinzu. Allerdings kann bei der Lewy-Körper-Demenz die Demenz bereits vor den Bewegungsstörungen auftreten – anders als bei Parkinson. Die Lewy-Körper-Demenz schreitet zudem rascher fort als die Parkinson Krankheit. Trotzdem ist die Abgrenzung der beiden Krankheiten oft nicht einfach.

  • Parkinson Krankheit
    Die Parkinson-Krankheit betrifft in erster Linie die Motorik. Doch kommt es bei bis zu 40% aller Erkrankten auch zu Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeiten. Die Häufigkeit der Demenz steigt mit der Dauer der Parkinson-Erkrankung und dem Alter der Patienten.

    Die Ursachen

    Die Parkinson-Krankheit wird durch einen Mangel an Dopamin ausgelöst, einem Botenstoff im Gehirn, der von zentraler Bedeutung für die ordnungsgemäße Steuerung von Bewegungsabläufen ist. Ursache für die Parkinson-Demenz ist – ähnlich wie bei Alzheimer – ein Mangel des Botenstoffs Acetylcholin. Dadurch wird die Signalübertragung im Gehirn beeinträchtigt, was sich in den Symptomen einer Demenz äußern kann.

    Die Symptome

    Anders als bei Alzheimer kommt es bei der Parkinson Krankheit zunächst nicht zu einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses. Die typischen Symptome sind zunächst:

    • Eingeschränkte Aufmerksamkeit
    • Schwierigkeiten bei der Planung von Aufgaben und beim Lösen von Problemen
    • Beeinträchtigungen des räumlichen Sehens
    • Interessenverlust (Lustlosigkeit)
    • Inflexibles Denken (Dickköpfigkeit)

  • Frontotemporale Demenz oder Morbus Pick
    Bei der Pick-Krankheit konzentriert sich die Schädigung des Gehirns auf stirn- und schläfennahe Bereiche. Nach den lateinischen Namen dieser Regionen wird sie auch Frontotemporale Demenz (FTD) genannt. Die Erkrankung beginnt meist vor dem 65. und nur selten nach dem 75. Lebensjahr.

    Die Ursachen

    Die Entstehung der Frontotemporalen Demenz ist noch Gegenstand intensiver Forschung. Als Ursache werden derzeit genetische Mutationen bestimmter Gene vermutet.

    Die Symptome

    Aufgrund der Funktionen der betroffenen Hirnregionen kommt es bei der FTD besonders oft zu Verhaltensauffälligkeiten, unter denen die berufliche Tätigkeit und die Sozialkontakte der Erkrankten leiden.

    Dazu gehören:

    • Antriebslosigkeit
    • Inflexibilität
    • Enthemmung
    • unangepasstes Verhalten
    • der Zwang, Gegenstände zu manipulieren und Tätigkeiten zu wiederholen
    • Häufig sind auch Störungen der Sprache und des Sprachverstehens.

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