Erzählcafé

Seit den 1980er Jahren gibt es im deutschsprachigen Raum dieses Format. Menschen kommen in unterschiedlichsten Gruppierungen zusammen und erzählen nacheinander zu einem vorher bekanntgegebenen Thema aus ihrer Lebensgeschichte. Die anderen Gäste hören zu, ohne Diskussion und ohne Bewertung. Alle Gäste dürfen erzählen, keiner muss sprechen, wertschätzendes Zuhören wird hingegen von allen erwartet.

Beim „Erzählcafé“ wird Erlebtes reflektiert, wird in die eigene Lebensgeschichte eingetaucht und die Erinnerung der Zuhörerschaft angeregt. Vergessen Geglaubtes kommt wieder ins Bewusstsein, die Kommunikation wird gefördert und der Zusammenhalt sowie das Verständnis für den anderen gekräftigt.

Bei der Begleitung von Menschen mit Demenz sind Angehörige oft mit dem Rückzug von Freunden und Verwandten konfrontiert. Viele Verbindungen reißen ab, weil Bekannte von früher nicht wissen, wie sie mit dem veränderten Verhalten der erkrankten Person umgehen sollen. Angehörige erleben oft auch Einsamkeit, wenn die Pflege durch Dritte übernommen wird oder das erkrankte Familienmitglied verstirbt.

Angehörige müssen dann lernen, sich neu zu orientieren und den Alltag anders zu gestalten. Eine Möglichkeit ist der Austausch mit anderen, die Bereitschaft neue Kontakte zu knüpfen, Erinnerungen aufzufrischen, anderen zuzuhören. Erzählcafés bieten dazu die ideale Plattform. Die Teilnahme bringt Abwechslung, macht Freude, kann bereichern und ein Gefühl der Verbundenheit entstehen lassen. Eine wunderbare Chance für jeden Gast sichtbar und hörbar zu werden und die Kultur des Erzählens und des Zuhörens zu pflegen.

Moderation Monika Frank, MSc
Monatliche Treffen: im Clubraum des Medizinischen Selbsthilfezentrums, 1. Stock,1020 Wien, Obere Augartenstraße 26
Termine: Aktuelle Termine
Teilnahmekosten: Euro 10,- pro Person
Anmeldung bei: Monika Frank
Tel. 0664/2149141 oder per Mail monikafrank@aon.at
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